Beauftragte Baufirmen für die Sanierung 2019 bis 2023

Bauherr:
Eigentümergemeinschaft von Reden, Hameln
info@redenhof.de

Architekt/Bauleitung:
fsvs-architekten Schmalisch/von Schilgen, Hameln
info@fsvs-architekten.de

Fassadensanierung:
Bernd Herrmann Bautenschutz, Hameln/Emmerthal
herrmann-bautenschutz@t-online.de

Dacheindeckung/Dachboden:
Dachdeckerei Der Dachschutz, Hameln/Coppenbrügge
info@derdachschutz.de

Dachstuhl:
S.A.M Zimmerei, Hameln
home@sam-zimmerei.de

Fenster- und Türenfertigung:
Tischlermeister Günter Langosch, Hameln
g.langosch-hameln@t-online.de

Treppenhaus:
Diermeier Parkett, Hessisch Oldendorf
info@diermeier-parkett.de

Tischler-Handwerk Kölling, Kalletal
info@th-koelling.de

Malerfirma Vanessa Labusch Extertal
vanessa.labusch@web.de

Lehmbau Leben GmbH + Co KG, Dortmund/Kalletal
info@lehmbau-leben.de

Hauselektrik:
Elektro-Bergmann GmbH, Hameln
elektrobergmann@t-online.de

Gerüst/Krangestellung:
Gerüstbau Schöttker, Rinteln
geruest-schoettker@t-online.de

Sanierung des Herrenhauses in drei Bauphasen

 

„Nicht das Beginnen wird belohnt,
sondern einzig und allein das Durchhalten.“

Katharina von Siena

 

Zwischenschritt zum 3. Bauabschnitt: Die Restaurierung und Sanierung des alten Treppenhauses (vermutlich von vor 1760).

 

Oktober 2023

Fachgerecht kompetent und mit viel Liebe zum Detail wurde inzwischen das gesamte Treppenhaus restauriert. In den nächsten Wochen werden wir am Geländer und an den Wänden Probeanstriche vornehmen und danach die Farbgestaltung endgültig festlegen.




 
Auch die Wohnungs- und Haustüren wurden entsprechend dem historischen Vorbild erneuert. Die Türgriffe wurden nach alten Modellen von vor 1830 originalgetreu nachgegossen.



 

Juli 2023

Das historische Treppengeländer hat nach Entfernung alter Anstriche eine neue Grundierung erhalten. Alle 72 Stufen der alten Eichenstiege sind von Hand geschliffen, ausgebessert und mit denkmalgerechtem Firnis versiegelt worden.

Schritt für Schritt der Vollendung entgegen. Renovierung und Sanierung benötigen erheblich mehr Zeitbedarf als veranschlagt.



 

März 2023

Im Eingangsbereich des Herrenhauses konnten endlich die neuen Bodenplatten aus Solling-Sandstein verlegt werden. Die langen, kalten und sehr nassen Wintermonate hatten die Fertigstellung des Fußbodens und die restliche Lehmverputzung des hinteren Treppenhauses bis in die letzten Märztage verzögert. Der gediegene Wesersandstein ist seit Jahrhunderten ein beliebtes Baumaterial in der Region und noch heute in vielen historischen Gebäuden zu finden.



 

Dezember 2022

Die farbtechnische Grundierung der Treppenhauswände schreitet voran. Wenige Tage vor Weihnachten konnte bei frostfreiem Wetter (endlich) der Beton ausgebracht werden ( vier Wochen Durchtrocknungszeit).


 

November 2022

Parallel zum Treppenhaus wird der Fußboden bis 60 cm tief ausgekoffert ( keine Unterkellerung), um für die neu zu verlegenden denkmalgerechten roten Sollingsteine eine 15 cm dicke Betonschicht einzuziehen.


 

September 2022

Die Treppenhaussanierung schreitet voran. Der Lehmputz ist aufgebracht und alle Leitungen liegen nun unter Putz. In aufwändiger Handarbeit wird das historische Treppenhausgeländer von altem Lack befreit und neu grundiert.



 

Juni 2022

Derzeit werden umfangreiche und denkmalgerechte Zimmererarbeiten am Treppenaufgang durchgeführt. Ausgetretene Treppenstufen werden ausgewechselt und das Geländer wird gesichert.


Darüberhinaus ist die komplette Hauselektrik auf den heutigen Stand gebracht worden. Über 80 Jahre alte Überputz-Stromleitungen wurden durch neue Kabel ersetzt. Die neuen Leitungen werden nun aufwändig unter Putz in der Lehmwand verlegt.

 

März 2022

Für eine denkmalgerechte Sanierung musste der Untergrund von Farbschichten freigelegt und ausgebessert werden. Die ursprünglich verwendeten Materialien waren Stroh und Lehm aus dem direkten Umfeld der Stadt Hameln, also Baustoffe, die heute wieder als umweltfreundlich und nachhaltig entdeckt werden. Für die Renovierung des Treppenhauses konnten Handwerksfirmen gewonnen werden, die auf Naturlehmverarbeitung spezialisiert sind.


 

Dezember 2021

Seit September 2021 werden umfangreiche Vorarbeiten für die Treppenhaussanierung im Herrenhaus vorgenommen. Dazu wird die Statik des mehr als 250 Jahre alten Treppenhauses überprüft. Wände, Treppenstufen und Treppengeländer werden renoviert und gestrichen. Außerdem werden Hauselektrik und Treppenhausbeleuchtung modernisiert.



 

September 2021

Planung/Vorbereitung des 3. Bauabschnitts: Die Fotos zeigen den uralten Dachstuhl mit Lehmdecken und schweren Dachbalken aus Eiche. Sie haben bis zu 12 Metern Länge (ohne Zwischenauflage!), wiegen jeweils eine Tonne und stammen teilweise aus dem Jahr 1533, wie dendrologische Untersuchungen ergeben haben.

 

Juni 2021:

Beendigung des 2. Bauabschnitts: Das Frühjahr hat, durch das Wetter begünstigt, einen guten Teil der Pandemie- und Winterpause wieder auffangen können. Der Innenhof, lange eine Großbaustelle und ein Hindernislauf für die Mieter, konnte bis auf ein paar nachlaufende Arbeiten in den vergangenen Wochen fertiggestellt werden.


Der Südgiebel mit denkmalgerechten neuen Fenstern und die Frontseite des Hauses erscheinen in völlig neuem Glanz. Bauherr, Architekt und Denkmalschutz sind höchst zufrieden mit dem Ergebnis des abgeschlossenen 2. Bauabschnitts.

Dies wurde erneut zum Anlaß genommen, den Handwerkerfirmen mit einer kleinen Brotzeit zu danken.




 

März 2021:

Der lange, kalte und sehr schneereiche Winter 2020/2021 hat die Baustelle bis Ostern nahezu zum Erliegen gebracht. Insbesondere die  Fassadensanierung und der Einbau der weiteren Fenster mussten auf den April verschoben werden. Lediglich großflächige Mauersteinausbesserungen wurden vorgenommen und der Dachboden über dem Treppenhaus begehbar gestaltet.



 

Dezember 2020:

Die Coronapandemie und die deutlich höheren Schäden in der Fassadenstruktur haben auch unsere Sanierung in 2020 um mehrere Monate zurückgeworfen.  Die Problematik der Lieferketten hat bei der denkmalgerechten Fensterproduktion und der Wesersandstein-Ersatzlieferung die Verzögerung noch erhöht. Jetzt endlich können die neuen Fenster eingebaut werden.


Auch die „Napoleonflanke“ – so nennen wir die Bauschäden durch die französische Besatzung vor 200 Jahren (s.u.) – haben wir zum Jahresende restaurieren können.

 

Oktober 2020:

Endlich gerüstfrei! Mehr als ein Jahr wurde gebaut. Jetzt kehrt vorübergehend wieder Ruhe ein im Redenhof bis zum Beginn des dritten Bauabschnitts.




Interessant: Während der Fassadensanierung wurden bauliche Besonderheiten an der südöstlichen Ecke des Herrenhauses sichtbar. Während die südwestliche Hausecke im Renaissancestil auf ihrer ganzen Höhe durch Quader betont ist, fehlt diese klassische Ansichtskante auf der südöstlichen Ecke im unteren Bereich. Stattdessen sind unregelmäßig Bruchsteine und Ziegel eingefügt. Sogar ein Hohlraum ist erkennbar. Die meterdicke Hauswand ist vermutlich beschädigt und eilig repariert worden.

Könnten die Mauerschäden mit der Sprengung des Stadtmauerturms vor 200 Jahren zu tun haben? 1808 wurde auf Befehl Napoleons der gesamte Festungsring geschleift. Wo der Turm (Archivraum der Familie) stand, befindet sich heute das schmiedeeisernde Tor am Ostertorwall. (Modelldarstellung aus „Adel im Weserraum“, Dr. V. Lüpkes, H. Borggrefe, 1996)

Es ist naheliegend, dass der umstürzende Turm nicht nur die Hausecke, sondern auch die Renaissance-Utlucht zerstört hat, die sich früher am Südgiebel befand. Nachdem der Mauerputz entfernt worden war,  zeigte sich ein großer Bereich, in dem die Hauswand mit Ziegelsteinen ausgebessert worden ist. Die Hausecke  soll nun wieder in ihren Originalzustand gebracht werden. Überlegungen zur Wiederherstellung der Utlucht werden solange zurückgestellt, wie die Wohnung vermietet ist.

 

September 2020:

Der Südgiebel und der Innenhof werden Etage für Etage vom Gerüst befreit. Auch in der Großen-Hof-Straße sind die Arbeiten fast abgeschlossen. Das Dach erstrahlt in neuer Schönheit.





 

August 2020:

Am Dach des Herrenhauses kann das Gerüst teilweise bereits abgebaut werden. Die Dachsanierung ist abgeschlossen.


Neue Standarten krönen das Herrenhaus. Nur eine der alten Wetterfahnen hatte sich durch die Jahrhunderte erhalten. Das Kupferblech war stark verwittert und wies Einschusslöcher auf – ob sie im 2. Weltkrieg oder während der napoleonischen Besetzung entstanden, ist unklar. Um dem historischen Original möglichst treu zu bleiben, bilden die neuen Wetterfahnen die ursprüngliche Form genau ab – ergänzt durch Initialen und Jahreszahlen in Renaissance-Antiqua.



 

Juni 2020:

Beendigung des 1. Bauabschnitts: Die Dachsanierung ist abgeschlossen, die Wände werden neu verfugt und die Fenster neu eingefügt. Das muss gefeiert werden.

 

Frühjahr 2020:

Mit aufwändigen Detailarbeiten werden Gebälk und Dachdeckung wieder instand gesetzt.

 

Vorfrühling 2020:

Die seit 100 Jahren nicht vorhandene Renaissance-Muschel am Nordgiebel wird wieder aufgesetzt. Die Muschel am Südgiebel wird restauriert und sturmsicher befestigt.

Die Fassung des Renaissance-Giebels weist lose Steinplatten auf. Sämtliche Platten werden heruntergenommen, mit Mörtel unterfüttert und neu befestigt.

 

Winter 2019/2020:

Neue Dachsparren werden eingezogen und das komplette Dach wird neu gedeckt. Um mit schwerem Gerät auf das Redenhofgelände vordringen zu können, wird vorübergehend eine Schotterrampe über das historische Pflaster des Torweges gelegt.

Die Dachsanierung am Herrenhaus beginnt. Das Jahrhunderte alte Gebälk erweist sich als erstaunlich solide. Nachdem die alten Stroh- und Lehmschichten entfernt sind, kann nun der komplette Dachboden mit energiesparender Dämmung versehen werden.

Bei der Entrümpelung des Dachbodens wird ein Schatz gehoben: Neben dem Schornstein lagerte eine Steinmetzarbeit aus dem 16. Jahrhundert, die offensichtlich nie verbaut wurde.

 

Herbst/Winter 2019:

Der Putz wird rundum abgeschlagen. So kommen manche Überraschungen ans Licht: Die sandgestrahlte Fassade in der Großehofstraße lässt Reste mittelalterlicher Fenster hervortreten.

 

Herbst 2019:

Das Herrenhaus wird eingerüstet – Auftakt zu einem Sanierungsmarathon

Tag des offenen Denkmals® 2021

Der Redenhof hat am Sonntag, 12. September 2021, am bundesweiten Denkmaltag teilgenommen. Einen Schwerpunkt bildete dabei die Fertigstellung des zweiten von drei Sanierungs-Bauabschnitten. Gut 160 Gäste, insbesondere Mitglieder des Museumsvereins, aber auch Vertreter der Stadt Hameln waren der Einladung gefolgt und verbrachten den Tag bei schönstem Wetter im parkähnlichen Garten des Redenhof bei Speis und Trank. Auch Oberbürgermeister Claudio Griese und Klaus Arnold, Vorsitzender des Museumsvereins, besichtigten die baulichen Fortschritte an dem historischen Ensemble.


v.l.: Claudio Griese, Eckart von Reden, Klaus Arnold

In halbstündigem Rhythmus führte Miteigentümer und Gutsverwalter Eckart von Reden jeweils 25–30 Personen durch den Adelshof und erläuterte die zweijährige und sehr aufwändige bisherige Sanierung. Dabei zeigte er unter anderem eine neue Tafel für die „Napoleon-Ecke“: Sie weist auf erhebliche Beschädigungen der Fassadenwand aus dem Jahr 1808 hin. Die daraus entstandenen Bausünden aus dem 19. Jahrhundert waren erst in der aktuellen Sanierungsphase entdeckt und behoben worden.

Das weithin sichtbare, leuchtende Rot des neu eingedeckten Daches kennzeichnet ein abgeschlossenes Teilprojekt des zweiten Abschnitts, ebenso die Sanierung des Dachbodens, die neuen denkmalgerechten Fenster und die getreue Wiederherstellung der historischen Rosettengiebel mit Wetterfahnen. „Mit der bisher erreichten Sanierung sind Bauherr, Denkmalschutz, Architekt und die beteiligten Firmen sehr zufrieden“, sagte von Reden.

Den Beginn des dritten Bauabschnitts am mehr als 450 Jahre alten Rittergut plant der Bauherr für 2022: „Im Hinblick auf die derzeitige Mangelsituation an Bauvorprodukten sowie noch abzuschließender Statikberechnungen für das dritte Dach werden wir erst im Frühjahr beginnen.“

Tag des offenen Denkmals® 2021

Der Redenhof hat am Sonntag, 12. September 2021, am bundesweiten Denkmaltag teilgenommen. Rund 160 Gäste waren der Einladung gefolgt. Mehr >

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Mehr

EG: Historische Wohnung (Theodore von Müller)

Historische Wohnung im Erdgeschoss, grundsaniert und renoviert, Wohnfläche 48 m².

 

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II. OG Historische Wohnung (Insea von Reden)

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Historische Wohnung (Bauplan)

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Veranstaltungen im Redenhof

Neben den regulären Führungen durch die Weserbergland-Gästeführerinnen finden auch geschlossene Veranstaltungen im Redenhof statt.
> Mehr

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Museumsverein
Hameln

12. September 2021 im Redenhof
Führung für Mitglieder des Museumsvereins anlässlich am Tag des offenen Denkmals
Bericht DeWeZet (Download) >

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Keine Veranstaltungen in 2020
aufgrund der Corona-Pandemie.

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Calenberg-Grubenhagensche
Landschaft: Rittertag 2019

6. Juni 2019, 14:00 Uhr im Redenhof
Eintreffen der Gäste, Begrüßung
Ritterversammlung
Parallel: Stadtführung  für Gäste und Begleitpersonen
Gemeinsames Abendessen im Hotel Stadt Hameln

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Rotary Club
Hameln

7. Mai 2019, 13:00 Uhr im Redenhof
Führung und Vortrag „450 Jahre Redenhof“
im Hotel Stadt Hameln und im Redenhof
Vortrag Eckart von Reden (Download) >

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Historischer Arbeitskreis des Museums Hameln

2. Mai 2019, 16:00 Uhr im Redenhof
Führung und Vortrag „450 Jahre Redenhof“
Vortrag Eckart von Reden (Download) >

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von Redenscher
Familientag
2018

31. Aug.–01. September 2018
„450 Jahre Redenhof“

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2. Thammscher
Familientag

15.–17. September 2017
zum 100. Geburtstag
von Insea Thamm, geb. v. Reden

 

200 Jahre Graf von Reden

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Gedenkveranstaltungen zum 200. Todestag im Juli 2015 im Stadt-Museum Hameln, im Sept 2015 in Schloß Buchwald/Schlesien und im Okt 2015 in Rüdersdorf/Berlin. Im Redenhof in Hameln ist eine gußeiserne Gedenktafel aufgehängt worden anlässlich seines 200. Geburtstages im Jahr 1952. Sie wurde gestiftet von ehem. Schlesiern.

Friedrich Wilhelm von Reden wird als einziger Sohn des auf Hameln erbgesessenen Hofrats und Licent Kommissar (Ausfuhr-Zoll) der Calenberger Landschaft Johann Ernst Wilhelm von Reden und seiner Frau Sophie Caroline Sybille geb. von Reden (Cousine ersten Grades) am 23.3.1752 auf dem Redenhof in Hameln geboren.

Durch den frühen Tod seiner Mutter 1754 wächst er zunächst bei der Schwester seines Vater, Wilhelmine Amalie von Veltheim, auf Schloss Bartensleben/Sachsen-Anhalt auf, die er als Tante und quasi „Stiefmutter“ sehr verehrt. Später geht er in Hameln zur Schule. Sein Vater stirbt im Redenhof, als Friedrich Wilhelm 16 Jahre alt ist. Der Bruder seines Vater, Claus Friedrich (II.) von Reden, Herr auf Hastenbeck und kurhannoverscher geh. Kammerrat und Berghauptmann zuständig für die zum Kurfürstentum Hannover gehörenden Bergwerke des Oberharzes, nimmt den Neffen zu sich nach Clausthal.

In Clausthal erfährt er seine technische und praktische Ausbildung, anschließend studiert Friedrich Wilhelm Jura in Göttingen und Jena. Zur Weiter-und Fortbildung unternimmt er ausgedehnte Reisen u. a mit seinem Onkel und Förderer, Anton Frhr. von Heynitz (verheiratet mit Magdalene von Reden; Schwester seiner Mutter) und Karl Frhr. vom Stein. Auf einer dieser Reisen lernt er seine spätere Frau, Friederike Freiin von Riedesel kennen.

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Gedenktafel für Friederike Gräfin von Reden geb. Freiin von Riedesel an der Kirche Wang, Karpacz Górny/Polen (ehem. Brückenberg)

Das schlesische Oberbergamt übernimmt er 1779, das er 25 Jahre leitet und sich große Verdienste erwirbt. Der erstmalige Einsatz einer in England bestellten Dampfmaschine zum Austrocknen des Grubenwassers wird in Verbindung mit dem Frhr. Karl vom Stein erfolgreich angeschafft. Beide verbindet seit dieser Zeit eine lebenslange Freundschaft. Unter Mitwirkung von Graf Hardenberg werden diese drei zu den Initiatoren der preußischen Reformen nach 1806.

Friedrich Wilhelm von Reden wird für seine unermüdliche Schaffenskraft mit der Verleihung der Grafenwürde geehrt. „Zum sichtbaren Zeichen dafür werden seinem uralten Familienwappen Eisen und Schlegel hinzugefügt“ (König Friedrich Wilhelm II. von Preußen am 14.10.1786).

Nach dem Siebenjährigen Krieg zwischen Österreich und Preußen (1756 bis 1763) kommt das Riesengebirge zu Preußen und es wird „Mode“, dass der Adel und auch später die preußischen Könige sich im Hirschberger Tal ansiedeln. Als Erster etabliert sich dort, im sog. „Preußischen Elysium“, Friedrich Wilhelm Graf von Reden auf seinem Anwesen Schloß Buchwald. Aufgrund seiner Studienreisen nach England legt er den Park nach englischem Vorbild (ornamental farm) an und ist damit eine Art Trendsetter.

In den Jahren 1789 bis 1790 unternimmt Graf Reden mit seinem Vetter und Bergamtsstudenten, Friedrich Otto Burchard (Sohn des Berghauptmanns Claus Friedrich von Reden) eine ausgedehnte Englandreise. Das Ergebnis dieser Reise mit der Installation eines ersten Koksofens in Gleiwitz 1796 und drei weiteren in Königshütte 1800 zur Steinkohlenförderung ist marktführend und bahnbrechend für die kontinentale Eisenindustrie.

Viele Persönlichkeiten kommen immer wieder zu den oberschlesischen Gruben, auch um insbesondere die Dampfmaschine zu besichtigen. Johann Wolfgang von Goethe, damaliger Minister in Weimar schreibt in das Fremdenbuch der Grube bei Tarnowitz ein kleines Gedicht: „Fern von gebildeten Menschen am Ende des Reiches, wer hilft euch die Schätze finden und sie glücklich zu bringen ans Licht? Nur Verstand und Redlichkeit helfen.“ Königin Luise von Preußen hat bei einem Besuch ausgerufen: „Ja, unter der Erde ist es auch schön und prächtig.“

Graf Reden schuf aus der ländlichen Einöde des oberschlesischen Raumes ein blühendes Industrierevier – sozusagen die Schatzkammer des Königs von Preußen. Der Tod seines Onkels von Heynitz im Jahre 1802 bringt dem Grafen Reden die Nachfolge und somit die Ernennung zum Oberberghauptmann und zum wirklichen Geheimen Staatsminister von Preußen.

Die verheerende Niederlage der preußischen Armee bei Jena und Auerstedt (14.10.1806)  – auf den Tag genau 20 Jahre nach der Verleihung der Grafenwürde – führt zur Auflösung der preußischen Regierungsgeschäfte in Berlin und ein Großteil der Minister folgen dem König nach Ostpreußen. Nicht so Graf Reden, der um das Schicksal seiner Gruben bangt und im Zuge der weiteren französischen Administration auch den Eid auf Kaiser Napoleon leisten muß (1806). Dieser Eid kostet ihn nach dem Frieden von Tilsit (1807) das Amt durch Entlassung. Enttäuscht zieht er sich auf Schloß Buchwald zurück und stirbt dort 63-jährig durch ein anhaltendes Lungenleiden am 3.7.1815 – kinderlos.

Durch Fürsprache vom Frhr. vom Stein und Graf Hardenberg, beide wieder preußische Minister seit der Befreiung von den Franzosen nach der Schlacht an der Katzbach 1813, bei König Friedrich Wilhelm III. wird Graf Reden, dem Pionier des preußischen Hütten und Bergbauwesens, die Rehabilitation und die Verleihung des „Großen roten Adlerordens 1. Klasse“ in Berlin (1813) zuteil, aber nicht die Wiedereinsetzung in das Amt eines Ministers.

Sein schlesisches Erbe geht in die Familien seiner Frau und seiner Schwester (von Münchhausen/Schwöbber) bis 1945. Sein Calenberger Erbe geht im Rahmen des Fideikommiss an seine Vettern in Hameln, Bennigsen II, Wendlinghausen und Hastenbeck.

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Friederike Gräfin von Reden geb. Freiin von Riedesel (1774–1854), Friedrich Wilhelm Graf von Reden (1752–1815)

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Wendlinghausen

 

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Das Schloss Wendlinghausen mit zugehörigem Gut ist ein Anwesen im Stil der Weserrenaissance und liegt im Lipperland bei Lemgo. > Mehr

Ein Sohn aus der Ehe des Hilmar von Münchhausen mit Lucia von Reden, Hilmar der Jüngere von Münchhausen (1558–1617), Herr auf Schwöbber und Rinteln, ließ den heute noch stehenden Bau von 1613 bis 1616 als Wasserschloss neu errichten. Das Herrenhaus ruht auf einem Fundament aus Eichenpfählen in einer Gräfte.

Hilmars des Jüngeren Urenkel, Ernst Friedemann von Münchhausen (1686–1772), verkaufte den Besitz 1731 an die verwandte Familie von Reden. Ein Vetter, der berühmte Lügenbaron Hieronymus von Münchhausen (1720–1797), war später häufig Gast auf Wendlinghausen – er war der Sohn der Sybille Wilhelmine von Reden, Tochter des Jobst Johann von Reden aus Hastenbeck und der Marie Dorothea von Münchhausen (Hameln).

Schloss Wendlinghausen befindet sich bis heute im Besitz der Familie von Reden.

1890: Senatspräsident Erich von Reden

Erich von Reden (1840 bis 1917), verheiratet mit Lissy Weber (New York), ist ein Enkel von Claus von Reden. Sein Vater Wilhelm von Reden starb drei Monate nach Erichs Geburt. Erichs Mutter, Theodore geb. von Müller, heiratete den späteren Oberbürgermeister von Lüneburg, Wilhelm Barckhausen. Erich wuchs in Lüne im Kreis der Familie Barckhausen auf und ist der letzte alleinige Fideikommiss-Herr auf den Rittergütern Hameln und Bennigsen II. > Mehr

Das Bild zeigt ihn um 1890 im Kreise seiner großen Familie.

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Nach dem Tod von Erich wird der Fideikommissbesitz (Hameln und Bennigsen II) in einer ungeteilten Erbengemeinschaft seiner fünf Söhne mit Nießbrauchanspruch seiner vier Töchter testamentarisch hinterlassen. Die gesetzliche Auflösung des Familien-Fideikommiss am 6.7.1938 führt zum Ausscheiden durch Abfindungen, die Geschehnisse des II. Weltkrieges zu weiteren Veränderungen in dieser Eigentümergemeinschaft, so dass von den zwei verbliebenen Erben (Enkel Heinz Henning und Sohn Erich) in 1951 eine Realteilung zwischen dem Redenhof Hameln (Stadtgut) und Bennigsen II (Landgut) vorgenommen wird, die bis heute gilt.

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Die Grabsteine sind in Celle im östlichen Teil des Hehlentorfriedhofs.

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Wappen

Der Wappenspruch der Familie von Reden lautet „Wahrheit und Recht“.

Das Wappen zeigt einen drei Mal geteilten rot-silbernen Schild, auf dem Helm mit rot-silbernen Decken zwei auswärts geneigte rot-silberne Stäbe. Diese Elemente wurde im Laufe der Jahrhunderte dem jeweiligen Zeitgeschmack angepasst und vielfältig ergänzt, blieben aber in ihrer Grundform jeweils erhalten.

„Im Herzen der Stadt wird uralte Tradition gepflegt –
92-jährige Insea Thamm managt noch immer den Redenhof“

Von Sabine Brakhan. DWZ vom 11. Juni 2009

Hameln. Seit rund 60 Jahren wird auf dem Redenhof inmitten der Stadt eine 400 Jahre alte Tradition gepflegt: Insea Thamm geb. von Reden, heute 92 Jahre alt, bewohnt noch immer … Hier PDF herunterladen

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„Sanierung des Redenhofs zur Hälfte abgeschlossen“

Von Philipp Killmann. DWZ vom 27. Juni 2017

Hameln. Diese Dauerbaustelle am Rande der Altstadt steht zwar noch nicht vor ihrem Abschluss, aber zumindest kurz vorm Bergfest: Die umfassenden Sanierungsarbeiten auf dem historischen Redenhof am Ostertorwall sind nun zur Hälfte abgeschlossen. Fast. Zumindest die Sanierung des … Hier PDF herunterladen.

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Rede für den Historischen Arbeitskreis des Hamelner Museums und den Hamelner Rotary Club

Von Eckart von Reden. Gehalten im Redenhof am 02. und 07. Mai 2019

Meine Damen und Herren, versetzen wir uns zurück in eine Zeit, in der Hameln eine kleine Stadt am westlichen Rande des welfischen Herzogtums war. Die Calenberger Musterrolle von 1585 und die  Calenberger Kopfsteuer von 1689 (sog. Türkensteuer) geben fundierte Auskunft … Hier PDF herunterladen.