Familie von Reden

3 Wappen der Familie von Reden

Niedersächsischer Uradel mit gleichnamigen Stammsitz (bis heute) bei Pattensen (Region Hannover), der mit Ritter Heinrich genannt Hisse um 1191 urkundlich zuerst erscheint und dessen Sohn Wulfer urkundlich als Wlfardus de Reden erstmals den heutigen Familiennamen führt. Die seit 1220 erbaute Burg Reden gibt den bis dahin in der Regel allein vorherrschenden Taufnamen dieser Adelsfamilie die Herkunftsbezeichnung „von Reden“. Der Wappenspruch der Familie lautet „Wahrheit und Recht“.

von Redenscher Familienverband

Es besteht ein 1910 gegründeter „v. Redenscher Familienverband“, der alle zwei Jahre einen Familientag abhält, um die Familienbande zu festigen. Darüber hinaus besteht seit 1864 eine „v. Redensche Familienstiftung“, früher für unversorgte Töchter, heute zur Unterstützung von Abkömmlingen im Mannesstamm des Ritters Heinrich genannt Hisse.

Dokumente der Familie von Reden

Originalsatzungen von 1865 und 1914, Familienblatt Nr. 11 von 1936

Ehrenfahne für die Verteidigung von Gibraltar

Ehrenfahne für die Verteidigung von Gibraltar, verliehen 1785 dem in Hameln stationierten Kgl. Großbritann. Kurfürstl. Braunschweig-Lüneburgischen 3. Infanterie-Regiments von Reden. Der Namensgeber des Regiments ist der spätere Generalfeldmarschall Johann Wilhelm von Reden (1717–1801), Enkel des Ernst Friedrich von Reden (Stammvater II. Linie; erbgesessen auf dem Redenhof Hameln)

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Münze zur Erinnerung an die Verteidigung von Gibraltar. Text der Inschrift: „Per tot discrimina rerum“ XIII. Sept. MDCCLXXXII,  Brüderschaft : Reden, La Motte, Sydow und Elliot

Gedenktafel im Redenhof für im II. Weltkrieg gebliebene Familienmitglieder

Gedenktafel im Redenhof für im II. Weltkrieg gebliebene Familienmitglieder

Ursprung der Familie von Reden

Der früheste bekannte Ahnherr, Heinrich genannt Hisse (gest. um 1227), war eine tüchtige Persönlichkeit. Seine Söhne und Enkel nannten sich nach der schon von ihm begründeten Burg Reden, die nicht überdauerte. Von Dauer aber war der von ihm erweiterte, auf Pergament dokumentierte, erhebliche Grundbesitz mit Zentrum Pattensen. Klar ist, er war kein Ministeriale (Dienststadel). Ganz ungewöhnlich war die große Zahl an Lehnsherren, meist Grafen und Edelherren, was ihm im Dienst des Pfalzgrafen Heinrich, ältestem Sohn Heinrichs des Löwen, gewisse Unabhängigkeit verlieh. Seine Nachkommen mussten sich nach 1235 allerdings mit der wachsenden Herrschermacht der Welfen arrangieren, weil viele jener Grafen und Dynasten von denen aufgerieben wurden.

In den Herrschaftswirren des Lüneburger Erbfolgekrieges (1369–1388) stand ein Zweig der von Reden mit anderen führenden adligen Familien auf der Gegenseite der Welfen. Daraufhin wichen diese Vorfahren um 1400 in die Grafschaft Lippe aus und etablierten sich dann im Hochstift Hildesheim. Hier wurden sie mit anderen Mitgliedern des Stiftadels zu den Gläubigern des Fürstbischofs, indem sie Burgen umd ganze Ämter als Pfandschaft übernahmen.

Abbildung aus dem Hildesheimer Missale mit dem redenschen Wappen (1462).

Henning von Reden (1446–1503), der Großvater von Ernst von Reden (Redenhof), war Drost zu Stadthagen, Mitinhaber der Winzenburg, Pfandherr der Poppenburg. Verheiratet mit Ilse Barner (Hildesheimer Patriziat). Das Bild zeigt ein ganzseitiges Kanonbild aus dem Hildesheimer Missale (Messbuch) von 1462. Unter einer Kreuzigungsdarstellung befindet sich ein knieendes Ehepaar in betender Haltung mit den Wappen der Familien von Reden und Barner. Es handelt sich um eine Stiftung des dort dargestellten Ehepaares.

Die Poppenburg bei Burgstemmen wurde zeitweise der Hauptsitz dieses Familienzweigs. Aus der Katastrophe der Hildesheimer Stiftsfehde (1519–1523) konnte Hans von Reden (1485–1540), auch genannt „von der Poppenburg“, einen Teil seines Kapitals in die Nachkriegszeit hinüberretten. Es diente seinem Sohn Ernst später dazu, den Stadthof in Hameln zu erwerben.

Ernst von Reden (1525 bis 1589), pfandgesessen auf der Poppenburg, verheiratet in zweiter Ehe mit Armgard von Rottorf (Schloss Hülsede), Sohn des Hans von Reden, erwirbt 1568 den Redenhof in Hameln. Er war zunächst Drost und Pfandherr zu Burgdorf (Fürstentum Lüneburg) und hatte von 1571 bis 1579 das Amt des fürstlich lüneburgischen Statthalters zu Celle inne. Er lebte ab 1579 bis zu seinem Tod 1589 auf dem Redenhof in Hameln und wurde im Hamelner Münster beigesetzt. Seine Schwester Lucia war verheiratet mit Hilmar von Münchhausen, den Erbauer des Schlosses Schwöbber. Eine weitere Schwester heiratet Ludolf von Klencke, Schloss Hämelschenburg.  Ernst von Reden ist der gemeinsame Urgroßvater aller heutigen Familienmitglieder. Der Redenhof in Hameln kann so als „Nucleus“ der Familie von Reden gesehen werden.

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Die beiden im Redenhof geborenen Enkel des Ernst von Reden (Wilhelm und Ernst Friedrich) begründen die noch bis heute bestehenden beiden Linien der Familie (Hastenbecker und Stemmer Linie).

Stammvater I. Linie : Wilhelm (1627–1661)

Zur Linie des Wilhelm von Reden gehören die Güter Hastenbeck, Hameln, Bennigsen, Wendlinghausen (neu-redensche Güter ab 1568) und Wathlingen. > Mehr

Hastenbeck



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Das Rittergut Hastenbeck war von 1639 bis 1947 im Besitz der Familie von Reden. Im Rahmen der Erbfolge auf Anna Hohlt, geb. von Reden, ging das Rittergut in die verwandte Familie Hohlt. Nanna, die älteste Tochter des letzten Gutsherrn Bruno von Reden, heiratete Hermann Hohlt und die Familie Hohlt führt in guter nachbar- und verwandtschaftlicher Beziehung zu den Redens in Hameln, Bennigsen und Wendlinghausen das Rittergut Hastenbeck in nunmehr dritter Generation.

 

Hameln (Redenhof)

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Der Redenhof in Hameln – erworben im Jahr 1568 durch Ernst von Reden – ist einer von wenigen städtischen Adelssitzen des Weserraumes, die sich annähernd in Bestand und Größe erhalten haben. Das Anwesen ist bis heute im Besitz der Familie von Reden.

 

Bennigsen II

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Das Rittergut Bennigsen II kam durch Heirat der Adelheid Sibylle von Bennigsen mit Wilhelm von Reden/Hameln im Jahr 1704 in den Besitz der Familie von Reden bis heute.

 

Wendlinghausen

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Das Schloss Wendlinghausen mit zugehörigem Gut ist ein Anwesen im Stil der Weserrenaissance und liegt im Lipperland bei Lemgo. Ein Sohn aus der Ehe des Hilmar von Münchhausen mit Lucia von Reden, Hilmar der Jüngere von Münchhausen (1558–1617), Herr auf Schwöbber und Rinteln, ließ den heute noch stehenden Bau von 1613 bis 1616 als Wasserschloss neu errichten. Das Herrenhaus ruht auf einem Fundament aus Eichenpfählen in einer Gräfte.

Hilmars des Jüngeren Urenkel, Ernst Friedemann von Münchhausen (1686–1772), verkaufte den Besitz 1731 an die verwandte Familie von Reden. Ein Vetter, der berühmte Lügenbaron Hieronymus von Münchhausen (1720–1797), war später häufig Gast auf Wendlinghausen – er war der Sohn der Sybille Wilhelmine von Reden, Tochter des Jobst Johann von Reden aus Hastenbeck und der Marie Dorothea von Münchhausen (Hameln). Schloss Wendlinghausen befindet sich bis heute im Besitz der Familie von Reden.

 

Wathlingen

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Das Rittergut Wathlingen kam durch Heirat der Ilse von Lüneburg mit Heinz-Henning von Reden/Hameln im Jahr 1935 in den Besitz der Familie von Reden bis heute.

Stammvater II. Linie: Ernst Friedrich (1639–1720)

Zur Linie des Ernst Friedrich von Reden gehören die Güter Reden, Franzburg (Gehrden), Pattensen, Oldendorf/Hermannsburg (alt-redensche Güter). > Mehr

 

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Torwappen am Rittergut Stemmen (1671 bis 1795 im Besitz der Familie von Reden; verkauft an Börries von Münchhausen, um den Alt-Redener Besitz zu übernehmen)

Reden

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Das heutige Rittergut bildet den Stammsitz der Familie von Reden. Es steht auf den Überresten der ehemaligen Burg Reden von 1220.

Zur Geschichte des Redenhofs

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